Sonntag, 7. April 2013
Kommunistischer Nahverkehr
Wann immer ich Sachen wie diese hier sehe (http://derstandard.at/1363707098646/Wer-in-Tallinn-lebt-faehrt-gratis-mit-Oeffis), kann ich mir glatt das Geschrei vorstellen, das durch die Parteien ginge, wenn man es in Deutschland wagte, auch nur laut darüber nachzudenken.

Der CDU wäre das nicht marktkonform genug, die SPD wäre entsetzt weil sie sowieso gegen alles Sinnvolle ist (sinnlose Dinge kann man schließlich nicht verraten), der FDP wäre das viel zu kommunistisch und die Grünen hätten Angst, aus ökologischen Gründen noch überflüssiger zu werden.

Einzig die Piraten fänden die Idee toll und die Linke könnte sich womöglich auch damit anfreunden, nur haben die nicht wirklich was zu melden.

Was mich jetzt interessieren würde, ist der Auschrei der Medien, die von eben jenen Parteien (öffentlich rechtlicher Rundfunk) und den sie schmierenden Konzernen gelenkt und geleitet werden. Irgendwie muss man dieses Konzept ja dem Wähler madig machen, damit der nicht auf dumme Gedanken kommt. Bislang bemühte man sich, aus dem "fahrscheinlosen" einen "kostenlosen" Nahverkehr zu drehen und dann über die (Nicht-)"Finanzierbarkeit" zu schwadronieren. Dass diese Strategie langfristig nicht erfolgreich sein kann, steht jetzt bereits fest. Künftig braucht es härtere Geschütze. Vielleicht berichtet die BLÖD morgen bereits: "NPD macht mobil! Wie die Neonazis mit kostenlosem Nahverkehr den Piraten die Wähler klauen"

Eigentlich eine amüsante Vorstellung. :) Übel ist halt nur, dass im Land der Gartenzwerge eine geistige Flexibilität herrscht, die nur von Kontinentalplatten nicht überholt werden kann. Mit etwas Glück zumindest! Der Deutsche mag halt keine Experimente, keine Veränderung und erst recht keinen Richtungswechsel. Der Abgrund ist schließlich schon zum Greifen nah! Das werden die Medien auszunutzen wissen. Und wenn das Modell des fahrscheinlosen Nahverkehrs - was ja offensichtlich funktioniert - Schule macht, dann freue ich mich schon auf den multimedialen Propaganda-Shitstorm, von ARD über BLÖD und RTL bis ZDF.

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